Sa 7.10. 18:00h, Toihaus Salzburg
G A I A
Video, Rauminstallation und Konzept von André Hinderlich
Musik von Afamia al-Dayaa, Herbert Grassl und Tímea Hvozdíková
Vokaltrio Sounds of Eternity (Anna-Luise Oppelt, Nadiya Zelyankova, Leslie Leon).
G A I A besteht aus sich überlagernder Einzelvideosequenzen einer in der „Natur“ nicht immer still stehenden Figur unter einem blauen Tuch. Durch die Überlagerung der Bildsequenzen wird gleichsam die sogenannte „Natur“ mit dem Schicksal der blauen Figur verwoben. Ohne irgendeine Dramaturgie zu intendieren, scheint im Ablauf der Bilder in Zeit jedoch eine solche zu entstehen.
Die für den Menschen „unverständlichen“ Entitäten im Video sprechen mit eigenen Stimmen, sie überlagern einander und werden selbst auf einer zweiten Ebene von der „verständlichen“, rationalen menschlichen Stimme überlagert. Hier kommt das Vokaltrio Sounds of Eternity ins Spiel.
Das Performance-Video und die Veranstaltung verweisen auf das Thema der G A I A, der mythologischen Gestalt der Mutter Erde. Es stellt sich die Frage, wer oder was G A I A ist und was genau IHR/IHM widerfährt. Mit G A I A meint der spätmoderne Philosoph und Soziologe Bruno Latour etwa kein rächendes, göttliches Wesen im Sinne einer Totalität oder gar Intentionalität, sondern die „Überlagerung wechselseitiger Konstellationen“.
In dieser Weise verbinden sich die Komponist*innen und ihre Musik mit der Videoinstallation und den sich ergebenden Bedeutungsebenen. Wer oder was überlagert hier jedoch wen oder was, und wer oder was spricht im Namen von wem? Wer oder was erhält (k)eine Stimme?