Sonntag, 8.Oktober – Il Passaggio

So 8.10. 19.00h Toihaus Salzburg

Il passaggio
nach Claudio Monteverdi’s L’Orfeo

Lambert Colson, Zink & Blockflöte
Liam Byrne, Viola da Gamba
Philipp Lamprecht, Percussion
Elina Albach, Orgel & Cembalo

Die große Barockoper „L’Orfeo. Favola in Musica“ von Claudio Monteverdi als intime Konzerterzählung und szenisches Kopfkino: Ein Musikstück, wie gemacht, die großen Säle hinter sich zu lassen und Orpheus dort auftreten zu lassen, wo er sein Schicksal selbst erfüllt sah – untertage, in den Höhlen, in den Kellern, in den Clubs unter den Straßen.

Radikale Neuinterpretation durch Reduktion als künstlerisches Prinzip: Barocke Opulenz, übersetzt in minimalistische, dennoch hochemotionale und musikalisch facettenreiche Settings und Arrangements, bietet Elina Albach und CONTINUUMs Version der mutmaßlich ersten Oper der Weltgeschichte. 1607 bereits fand Claudio Monteverdis “L’Orfeo” im antiken Stoff eine prägende Form der Kunstmusik der Neuzeit. Die Geschichte des Orpheus, der in die Unterwelt herniedersteigt, um seine verstorbene Geliebte Eurydike zurück ins Leben zu holen, sie aber doch verliert, weil er sich selbst nicht zu überwinden vermochte, wurde oft erzählt. Bei Monteverdi gewinnt sie musikalisch eine vor Lust auf Neues sprudelnde Kraft und Brillanz. Und über Umwege ein Happy End.

Statt eines großen Ensembles gestalten bei der modernen Interpretation “Il passagio” ganze vier Instrumentalist*innen die Klänge. Zinken und Gamben, Schlagwerk und barocke Tasteninstrumente kommen auf überraschende Weise zum Einsatz, ziehen das Publikum in immersiven Repetitionen in die Musik, lassen die anziehenden, klaren Melodien strahlen und schenken dabei den instrumental arrangierten Gesangspartien eine besondere, ungehörte Dramatik. Sparsame Textprojektionen ersetzen die in der Oper üblichen Untertitel und lassen den Hörenden Freiraum, die handlungstragenden musikalischen Elemente mit eigener Fantasie zu erschließen.