So 12. Oktober 2025 – 11 Uhr Toihaus Salzburg
Das Nibelungenlied – Teil 1/2 – UNESCO- Weltkulturerbe

Aufführung des mittelhochdeutschen Epos

Bis zum heutigen Tag strahlt das um 1200 entstandene Nibelungenlied eine ungebrochene Faszination aus, die sich unter anderem in zahlreichen aktuellen Adaptationen in Literatur, Kunst und Film widerspiegelt. Unter diesen Neubearbeitungen fanden sich zuletzt so prominente Namen wie  die Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe oder Hollywood-Regisseur Quentin Tarantino, der 2012 in „Django unchained“ die mutige These aufstellte: „Every German knows the story.“ 

Untrennbar verknüpft ist diese Erfolgsgeschichte mit den großen Bearbeitungen des 19. Jahrhunderts durch Friedrich Hebbel und insbesondere durch den „Mittler des Mittelalters“, Richard Wagner, in seinem „Ring des Nibelungen“.  Die Schattenseiten dieser Popularität zeigen Vereinnahmung und Missbrauch des Stoffes für nationalistisches Gedankengut. So wurde das Nibelungenlied – seit 2009 auch UNESCO- Weltkulturerbe – erst in den letzten Jahren wieder als das entdeckt, was es wohl schon für die Zuhörerinnen und Zuhörer des Mittelalters war: eine faszinierende Erzählung von Heldinnen und Helden, Macht und Ohnmacht, Leidenschaft und Hass, Intrigen und Verrat, Gier, Schätzen, Zauberei und Drachen …

Im Mittelalter wurde das Nibelungenlied nicht gelesen, sondern gesungen vorgetragen. Erst so entfaltet sich die Magie seiner Sprache und die Ästhetik seiner Form. Nach dem Tod von Eberhard Kummer gibt es nur noch wenige Interpreten, die das Nibelungenlied unter Verwendung der historisch überlieferten Epenmelodien zu neuem Leben erwecken. 

Der Musiker Philipp Lamprecht hat auf der Basis der Nibelungen-Handschrift B eine gekürzte Fassung des ersten Teils des Epos erstellt; wissenschaftlich unterstützt wurde er dabei von der Mediävistin Prof. Ingrid Bennewitz.

Philipp Lamprecht – Drehleier, Glocken, Hackbrett und Perkussion
Inhaltliche Begleitung: Prof. Dr. em. Ingrid Bennewitz